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        FRANZ LISZT

        BEMERKUNGEN ZUR TEMPONAHME

         

        1876, 26.10. Brief an Gräfin Sayn-Wittgenstein über Beethovens Sonate op. 106
                            
                             “Quant a la merveilleuse Sonate de Beethoven 106, elle se compose de 4
                             morceaux : Allegro, Scherzo, Adagio, Prelude et Fugue, qui tiennent 70
                             pages d'impression, sinon plus, et durent presqne une heure”.


         

        (Folgende Zitate nach Wilhelm Jerger, “Franz Liszts Klavierunterricht 1884-1886 dargestellt an den Tagebuchaufzeichnungen” von August Göllerich, Bosse-Verlag 1975)

        1886, 18.06. Über Schnellspieler:

            “Daß man solche Leute nicht polizeilich überwacht!"

             

        1885, 05.12. Beethoven, Egmont-Ouverture:

            "Allegro nicht zu schnell, ...Schluß nicht zu schnell."

             

        1885, 08.12. Beethoven, op. 53, l. Satz:

            "Nicht zu schnell!"

             

            Beethoven, op. 53, 3. Satz:

            "Ganz ruhig und sehr mäßig anfangen, Rhythmus immer (kurz-lang), alle Passagen ganz ruhig im Takt, ohne brillantes Drängen, den Schluß sehr schnell."

             

        1885, 19.06. Beethoven, op. 2 Nr. 2, l. Satz:

            "Bülow nimmt manchmal zu rasche Tempi. Ich nehme das viel langsamer. Etwa um 3 oder 4 Grade.”

             

        1885, 20.06. Beethoven, Konzert Nr. 5, l. Satz:

            "Am Anfang die Passagen (Triolen) müssen gespielt werden wie geschrieben; nicht leichtweg und obenhin. Die Verzierung im Thema nicht zu kurz, sondern breit und ausdrucksvoll. Im anderen Falle juckt es allzusehr leipzigerisch."

             

        1885, 29.06. Étude de Concert Nr. 2 “La Leggierezza”:

            Der Meister spielte selbst das Thema sehr ruhig, aber nicht zu langsam vor. Er betonte, daß Er Läufe in seinen Originalkompositionen in der Regel nicht sehr schnell nehme, “denn sonst werden mir die Geschichten zu schnudelig und verschwommen, und unklar.”

             

        1885, 10.07. Beethoven, 9. Symphonie, Scherzo:

            Liszt dirigierte den 3taktigen Rhythmus im 3/4-Takt und sonst nicht "wie Lachner, als ob man Holz hacken müßte immer geradeaus."

             

        1884, 03.06. Liszt, Feux follets:

            Der Meister betonte, daß er das Tempo sehr bequem wünsche.

             

            Schumann, Toccata:

            Er drang sehr auf fesches, schnelles Tempo und sagte wiederholt: "nicht so vorsichtig!"

             

        1885, 31.12. Beethoven, Diabelli-Variationen op. 120:

            l. Var.  "sehr langsam und majestätisch"
            3. Var.  "ruhig"
            8. Var.  "sehr ruhig"
            14.Var.  "sehr langsam"

             

        1886, 05.01. Beethoven, Eroica-Variationen op.35:

            8. Var.  "nicht langsam"
            10.Var.  "ziemlich schnell"


             

                                        (folgendes Zitat nach Karl Lachmund, “Mein Leben mit Franz Liszt”, Schroeder-Verlag 1970)

        1883, 17.09. Chopin, Ballade f-Moll:

            “Wenn Sie die erste lange Kadenz zu schnell spielen, zeugt das von schlechtem musikalischem Geschmack. Klavierstimmer schwelgen in solch einer Darbietung von Glanz, aber musikalische Pianisten sollten das nicht tun.”