“Indem wir die Kinder üben, Töne, welche sie hervorbringen, mit Zeichen auf die Tafel schreiben zu lernen und nach Anlaß dieser Zeichen sodann in ihrer Kehle wieder zu
finden, ferner den Text darunter zu fügen, so üben sie zugleich Hand, Ohr und Auge, und gelangen schneller zum Recht- und Schönschreiben, als man denkt; und da dieses alles zuletzt nach reinen Maaßen, nach genau
bestimmten Zahlen ausgeübt und nachgebildet werden muß, so fassen sie den hohen Werth der Meß- und Rechenkunst viel geschwinder als auf jede andere Weise. Deßhalb haben wir denn unter allem Denkbaren die Musik
zum Element unserer Erziehung gewählt, denn von ihr laufen gleichgebahnte Wege nach allen Seiten.”
Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre II, 1
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